MERCEDES-BENZ - Im Rahmen einer Umstrukturierung entlässt der Konzern 3.600 Beschäftigte in seinem Werk in Brasilien. Das Unternehmen werde 2.200 Mitarbeitern kündigen und Zeitverträge mit weiteren 1.400 Beschäftigten in seinem Lkw- und Bus-Chassis-Werk in Sao Bernardo ab Dezember nicht mehr verlängern, teilte der Autobauer mit.

LUFTHANSA - Der größte Aktionär Klaus-Michael Kühne will seine Beteiligung an der Airline nun doch weiter aufstocken. "Unser Interesse an der Deutschen Lufthansa AG ist ungebrochen", erklärte der Milliardär über seine Kühne Holding AG. Er habe kürzlich ein konstruktives Gespräch mit Lufthansa-Chef Carsten Spohr und Aufsichtsratschef Karl-Ludwig Kley geführt und habe sich "daher der Absicht angeschlossen, bei sich bietenden Gelegenheiten weitere Lufthansa-Aktien zu erwerben". Woher die Aktien kommen sollen, erklärte die Kühne Holding nicht. Der 85-Jährige hält bereits 15,01 Prozent an der Lufthansa.

SIEMENS ENERGY - Der Energietechnik-Konzern geht den ersten Schritt zur Finanzierung der angekündigten Komplett-Übernahme von Siemens Gamesa. Das Unternehmen hat sich 960 Millionen Euro mit einer Pflichtwandelanleihe beschafft.

THYSSENKRUPP will einem Medienbericht zufolge am Donnerstag über eine Investition im hohen dreistelligen Millionen-Bereich für eine grüne Stahlproduktion im Duisburger Werk entscheiden. Der Aufsichtsrat wolle dann eine Grundsatzentscheidung für eine Direktreduktionsanlage fällen und die Mittel dafür freigeben, berichtete die "Rheinische Post" unter Berufung auf Branchenkreise. Der angeschlagene Konzern wolle selbst einen hohen dreistelligen Millionen-Betrag locker machen und in die grüne Zukunft stecken. ThyssenKrupp wollte sich zu dem Bericht nicht äußern.

SGL CARBON ist abermals zuversichtlicher für das Gesamtjahr und hebt seinen Ausblick für Umsatz und Ergebnis an. Grund sei eine anhaltend gute Geschäftsentwicklung insbesondere im Geschäftsbereich Carbon Fibers, teilte der Grafitspezialist mit. Es werde nun für 2022 ein Umsatz von etwa 1,2 Milliarden Euro angepeilt (2021: knapp 1,01 Milliarden Euro). Zuvor hatte SGL Carbon 1,1 Milliarden Euro in Aussicht gestellt. Beim Betriebsergebnis (Ebitda) strebt SGL einen Wert zwischen 170 und 190 Millionen Euro an statt bisher 130 bis 150 Millionen Euro.

TRUTH SOCIAL - Der Börsengang von Donalds Trumps neu gegründetem sozialen Netzwerk droht zu scheitern. Das Übernahme-Vehikel Digital World Acquisition, das dem Betreiber der Twitter-Alternative zum Sprung an die Börse verhelfen will, bangt um die Zustimmung der Aktionäre zur erforderlichen Verlängerung der Übernahmefrist für die Trump Media & Technology Group (TMTG) um zwölf Monate. Digital-World-Chef Patrick Orlando verlängerte die Abstimmungsfrist um zwei Tage. Er braucht eine Mehrheit von 65 Prozent, um eine Liquidation des Unternehmens zu verhindern. Digital World braucht mehr Zeit, weil die US-Börsenaufsicht SEC die Übernahme von TMTG blockiert.

RICHEMONT - Dem Schweizer Luxusgüterhersteller steht eine turbulente Generalversammlung ins Haus: Die Aktionäre diskutieren über die Forderungen des aktivistischen Investors Bluebell. Dieser will den Verwaltungsrat umkrempeln und fordert Änderungen bei dem Hersteller von Cartier-Schmuck, Uhren der Marken A. Lange & Söhne und IWC, vor allem bei der Kapitalstruktur. Durch die Aufteilung in börsennotierte und nicht gelistete Aktien kontrollieren der südafrikanische Milliardär Johann Rupert und seine Familie 51 Prozent der Stimmrechte.

ADBLUE/DIESEL - Angesichts wachsender Knappheit des Diesel-Reinigers AdBlue warnt der Bundesverband Gütertransport und Logistik (BGL) vor massiven Auswirkungen auf die Branche und Versorgungsengpässen in Deutschland. Der AdBlue-Hersteller SKW Piesteritz produziere seit mehr als zwei Wochen kein AdBlue mehr, sagt BGL-Hauptgeschäftsführer Dirk Engelhardt der "Bild". "Kein AdBlue bedeutet keine Brummis. Und das bedeutet keine Versorgung für Deutschland." Bereits in zwei Wochen könne es zu ersten Engpässen im Handel kommen.

GROSSBRITANNIEN - Die neue britische Premierministerin Liz Truss hat in ihrer ersten Rede nach der Ernennung drei Prioritäten für ihre Regierung genannt. Im Zuge von Wirtschaftsreformen werde sie die Steuern senken, um harte Arbeit zu belohnen, sagte die 47-Jährige vor ihrem Amtssitz in London. Weiter werde sie noch diese Woche Maßnahmen gegen die Energiekrise einleiten. Ihre Regierung werde dabei sicherstellen, dass die Menschen nicht mit unbezahlbaren Rechnungen konfrontiert würden. Als dritten Punkt nannte Truss Reformen beim Gesundheitssystem NHS. "Gemeinsam können wir den Sturm überstehen", erklärte sie.

HAUSHALTSDEBATTE - Im Bundestag wird in der Generaldebatte über den Etat des Kanzleramtes ein Schlagabtausch zwischen Opposition und Regierung über die Energie- und Haushaltspolitik erwartet. Kanzler Olaf Scholz wird dabei vor allem das am Sonntag beschlossene Entlastungspaket der Ampel-Koalition vorstellen und erklären, wie Land, Firmen und Bevölkerung durch den Winter und die Energiekrise kommen sollen. Oppositionsführer Friedrich Merz dürfte dagegen vor allem auf die noch ungeklärten Fragen hinweisen, etwa die Details bei der Strompreisbremse.

Von Reuters